"Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird,wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern, was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er’s nehmen und euch verkündigen. Alles,was der Vater hat, ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird’s von dem Meinen nehmen und euch verkündigen". Joh. 16, 13- 15
"Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu."
Eine alte Pfingst-Antiphon zum Psalm 104, der die Größe der Schöpfungstat Gottes besingt. Gott hat die Welt nicht nur am Anfang ins Dasein gerufen. Er ist es, der den Geschöpfen Nahrung und Leben schenkt. Wendet er sein Antlitz ab, erzittert die Erde; zieht er seinen Lebensodem zurück, schwinden die Geschöpfe dahin; sendet er seinen Geist aus, werden sie neu geschaffen.
Eine erneuerte Erde! Aus diesem Gebet spricht die tiefe Sehnsucht des Menschen, ja die Sehnsucht der ganzen Schöpfung nach Heil und Heilung: Die Sehnsucht nach Frieden bei den Menschen in den Kriegs- und Kampfzonen dieser Erde. Aber auch die Sehnsucht der Menschen, die mitten unter uns in Konflikten leben, mit ihren Problemen nicht fertig werden oder einsam sind.
Paulus spricht davon, wie die ganze Schöpfung seufzt und in Wehen liegt und sehnsüchtig wartet auf das Offenbarwerden der Kinder Gottes. Die Situation in vielen Teilen der Erde ist ein einziger Schrei nach Veränderung und Erneuerung. "Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu."
"Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Kinder Gottes." Heißt das nicht: Die Schöpfung wartet sehnsüchtig, dass wir Christen uns als Kinder Gottes erweisen, die aus seinem Geist leben. Die Schöpfung wartet sehnsüchtig, dass der Schöpfergeist, der Geist der Erneuerung, in uns und durch uns wirksam wird.
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